IRMA FREIMARS (57) hat im Westen alles verloren. Ihre große Liebe, das erbärmlich schlecht laufende Weingut ihres versoffenen Vaters – und ihren Glauben. Mit nichts als einem Haufen Schulden nimmt sie den Job an. Schnell ist Robert von Irmas Skurrilität und ihrem Hang zu ausgiebigen Abendessen genervt. Allein ihre Anwesenheit, ihr Anderssein, stören ihn in seinem Unglück. Er und auch sein verloren wirkender Sohn Vladimir, der schon von seinem eigenen Namen genervt ist, beobachten sie und ihr Wirken ganz genau. Trotz ihres für sie ungewöhnlichen Verhaltens beginnt Irma Wirkung auf sie auszuüben. In Erinnerung an die untergegangenen Zeiten beginnt Robert mit alten Genossen die Gebäude der abgewickelten LPG herzurichten. Als bei einem Traktor-Unfall Roberts bester Freund tödlich verunglückt, verfällt er wieder in seine alte Lethargie und Verbitterung. Irma hat längst neue Freunde und Freundinnen gefunden. Unter der ruhigen Oberfläche des Ortes tummeln sich auch andere abgehängte Seelen. Mit ihrer klaren und unorthodoxen Art beeindrucken sie Irma. Zum ersten Mal in ihrem Leben könnte sie einen Ort gefunden haben, in dem sie bleiben möchte – am Ende der Welt!
In der versoffenen MATHILDE (60), der ehemaligen Buchhalterin der LPG, findet sie eine Freundin, die im Gegensatz zu den meisten Männern im Ort den Durchblick behalten hat. Und auch Robert erwacht wieder aus seiner Trauer und taucht zum ersten Mal in eine Welt jenseits seiner bisherigen Grenzen ein:
In einem von der deutschpolnischen SVETLANA (38) – die nicht so gerne Deutsch spricht und in den ehemaligen Punker Willi (43) verliebt ist, der die einzige Kneipe im Ort führt und ein bisschen wie David Bowie aussieht – und schrägen Polen, Vietnamesen und schwarzen Ostdeutschen betriebenen Nachtclub lässt er sich zum ersten Mal seit seiner Jugend treiben und hat danach den benötigten Rausch, um sich Irma so zu offenbaren, wie er einmal war. Aber die Geister der Vergangenheit lassen sich nicht so einfach abschütteln…